Gestern Nacht habe ich erwartungsvoll vor dem Fernseher gesessen und dem Starauflauf auf dem "Pink Carpet" (nach Justin Timberlakes Aussage) anläßlich der diesjährigen Oscar-Verleihung entgegengefiebert. Die leicht gelangweilt und hölzern wirkenden Kurzinterviews von Celebrities wie Sandra Bullock oder Helena Bonham Carter vor dem Kodak Theatre in L.A. konnte man vielleicht noch auf die für dünne Abendroben eher ungünstigen Temperaturen schieben. Aber spätestens bei den überdrehten und völlig unkomischen Zwischenmoderationen von Anne Hathaway und James Franco überkam mich der dringende Impuls, für eine derartige Darbietung vielleicht doch nicht meine Nachtruhe zu opfern. Was mir entscheidend bei der Verleihung der diesjährigen Academy Awards gefehlt hat, war der angemessene Glamour-Faktor.
Dennoch möchte ich meine kleinen privaten Oscars vergeben und zwar in den Kategorien:
Die schönste Abendrobe
Halle Berry in Marchesa |
Bei dieser traumhaft schönen Spitzenrobe in einem hellen Pfirsichton kann man sich weitere Worte sparen.
Die unvorteilhafteste Abendrobe
Cate Blanchett in Givenchy Couture |
Cate Blanchett trug eine etwas eigenwillige Kreation von Givenchy Couture, die mich von vorn an eine verzierte Tischdecke und von hinten an ein Gladiatoren-Kostüm erinnerte.
Beauty-Überraschung
Die mehrfach gebotoxte und generalüberholte Nicole Kidmann wirkte erstaunlich natürlich und frisch. Und glücklicherweise orientiert sie sich nach einem kurzen Intermezzo in Platinblond auch wieder an ihrer Naturhaarfarbe.
Beauty-Enttäuschung
In ihren Filmen spielt sie am Überzeugendsten die etwas tolpatschige aber nette Kumpel-Freundin von nebenan. Umso erschrockener war ich, als ich Misses Bullock merkwürdig verfremdet und mit starrer Miene über den roten Teppich laufen sah. Irgendetwas in ihrem Gesicht wirkte anders, vielleicht ein Facelifting, einige Botox-Sitzungen oder gar eine kleine Schönheitskorrektur?
Netteste Interview-Partnerin
Mittlerweile wird die zarte Schauspielerin ja häufiger mal als Zicke beschimpft. In Interviews zur Oscar-Verleihung gab sich die zweifache Mutter aber freundlich, offen und sehr sympathisch.
Nettester Interview-Partner
Hugh Jackmann gehört für mich nicht gerade zu den attraktivsten Hollywood-Schauspielern. Aber er hat ganz eindeutig Charme, sehr liebenswerte kleine Anflüge von Schüchternheit (während eines Interviews spielte er unaufhörlich mit seinem Uhrenarmband) und wirkt erfrischend uneitel.
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