Seiten

Dienstag, 6. März 2012

My Fashion Week Diary

Forget Paris! Das gilt nicht für mich, denn während ich die Fashion Weeks in New York, London und Mailand noch ganz entspannt und gemütlich von der Ferne aus beobachten konnte, bekomme ich bei den Catwalk-Fotos aus Paris richtiges Fernweh, gepaart mit dem brennenden Wunsch, mich mit Anna Wintour über die neueste Kollektion von Stella McCartney auszutauschen. 

Fashion Week Paris: YSL

 Vorausgesetzt natürlich, ich würde es schaffen, dass die Mode-Ikone mir einen gnädigen Blick hinter den getönten Brillengläsern zuwirft. Unwahrscheinlich? Naja, dann würde ich mich zumindest bis zur Front Row vorkämpfen und fleißig Bilder schießen, denn 'live' betrachtet haben vielleicht sogar die figurfeindlichen Entwürfe in Knallfarben von Comme des Garçons das gewisse Etwas. 

Immerhin habe ich mir den größten Kummer erspart, denn mein Lieblingslabel Chanel hat mit seinen futuristisch angehauchten Looks nicht unbedingt meinen Geschmack getroffen, und wäre ich direkt dabei gewesen, hätte ich diesen Schock wahrscheinlich noch viel schlechter verkraftet. Wo bleiben denn bitte die hübschen Kostümchen und Bouclé-Jäckchen, inspired by Coco?

Fashion Week Paris: Chanel

Bleiben wir mal bei den Highlights. Bei der Ballett inspirierten Kollektion von Dior wäre ich wahrscheinlich in einen völlig unangebrachten Jubel der Begeisterung verfallen, und die Fell-Sandaletten von Viktor & Rolf hätte ich den Models glatt von den Füssen weggerissen. Immerhin wissen die gar nicht, wie DANKBAR sie sein können, denn bei den ganzen Schauen, die eine Catwalk-Beauty während einer Fashion Week so ablaufen muss, kann doch unmöglich noch eine echte Begeisterung für kleine Details aufgebracht werden. 

Fashion Week Paris: Dior

Vielleicht hätte ich auch Anna dello Russo von der Japanischen VOGUE dezent darauf hingewiesen, dass ihr Zebra-Mantel in Kombination mit dem flauschigen Pelz und dem fragwürdigen Polizeihut ein modischer Overkill ist.

Anna dello Russo

Wenn ich es so Recht bedenke, hätte ich mit meinem Auftritt in der französischen Fashion-Metropole erstens mit hoher Wahrscheinlichkeit viel zu viel Geld ausgegeben und zweitens für einige mittelschwere Katastrophen gesorgt, daher sollte ich vielleicht lieber in weniger turbulenten Zeiten meinen Vorrat an Macarons von Ladurée aufstocken und den edlen Boutiquen von Chanel, Dior & Co. einen zahlungsfreudigen Besuch abstatten. Forget Paris zu Fashion Week-Zeiten, das gilt aber sicherlich nur für eine Saison!

Fashion Week Paris: Viktor & Rolf


 (Bilder: gettyimages.de)

4 Kommentare:

  1. Meine Dosis Fashionweek für heute. ThanX. Hatte das Gefühl mitgenommen worden zu sein - und das, obwohl meine Reisebegleitung nicht einmal selbst in der Modehauptstadt war. I like!

    AntwortenLöschen
  2. Super Artikel! Ich stimme Milli absolut zu ;) Und das einige sog. "Modeikonen" nur weil sie eine zeit lang mit ihrem Stil überzeugt haben danach meinen einfach alles zusammen würfeln zu können, ist schlimm. Aber, dass die Presse dies auch noch jubelnd hinnimmt auch wenn es noch so blöd aussieht und nicht passt, das ist am schlimmsten! Danke, für diese kritischen Worte! xx Nini

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Wichtig ist es einfach, seinen eigenen Stil zu finden. Wie man sieht, machen es die Mode-Profis auch nicht immer richtig ;-)
      Ganz liebe Grüsse!

      Löschen