Was andere bei der Weinverkostung am Prozedere veranstalten,
dass inszeniere ich mittlerweile ganz selbstverständlich beim Testen einer
neuen Tagescreme. Immerhin lasse ich aus Prinzip nur erlesene Wirkstoffe auf
meine zarte Haut, und bis ein Produkt es tatsächlich bis in mein Badezimmer
schafft, muss es erst einen kleinen, aber fest umrissenen Testlauf bestehen.
Da ich ein äußerst sinnesfreudiger Mensch bin, fängt das
Auswahlverfahren bereits bei Packaging und Design an. Schlichte, hübsche
Glastiegel haben hier eindeutig die besten Chancen, direkt mal näher in
Augenschein genommen zu werden, während ich undekorative Tuben oder lieblos
gestaltete Plastikdosen meistens schlichtweg übersehe. Ist die Verpackung auch
noch in pastelligen Tönen gehalten und schaut schön hochwertig aus, gibt es bei
mir eigentlich auch schon kein Halten mehr.
Als zweiter Schritt wird erst mal ausgiebig geschnuppert.
Eine gute Creme darf für mich auf keinen Fall stark parfümiert sein, und allzu
fruchtige oder kräuterige Einschläge boykottiere ich sofort. Ideal: Ein leicht
pflegender, pudriger oder blumiger Geruch, der die Sinne anregt, ohne sie
direktüberfrachten.
Jetzt kommt der dritte, entscheidende Schritt, nämlich die
eingehende Prüfung der Konsistenz. Auch hier bin ich äußerst wählerisch und
kann sowohl mit flüssigen als auch zähflüssigen Mixturen rein gar nichts
anfangen. Dagegen liebe ich Pflegeprodukte auf leichter Gel-Creme-Basis, die
sofort mit der Haut verschmilzen, sie gründlich durchfeuchten und erfrischen
aber bloss nicht schwer aufliegen und die Poren verstopfen.
Zuletzt folgt natürlich noch der Verträglichkeitstest. Eine
neue Creme wird bei mir mindestens zwei Wochen lang getestet, bevor ich einen
Wechsel vornehme. Im Falle von Unverträglichkeitsreaktionen wie Rötungen,
Hautjucken oder dem Auftreten von Pickelchen scheue ich mich natürlich nicht
davor, das Produkt zurückzugeben.
Noch ein paar letzte Worte zur Anwendung, denn hier werden
leider viele Fehler gemacht: Man kann seine tägliche Pflegecreme tatsächlich
auch falsch auftragen und damit der Haut mehr schaden als nützen. Ich schaue
mir meinen Hautzustand morgens genau an, bevor ich anfange zu cremen. Spannt
nur die Wangenpartie, kommt dort natürlich auch etwas mehr Pflege zum Einsatz,
während in der T-Zone oft schon ein kleiner Klecks ausreicht. Wichtig ist es
auch, die Creme immer gut einzumassieren, damit die Poren nicht verstopft
werden. Und- nochmal für alle- es gibt leider nicht die Wundercreme für die
sogenannte Mischhaut, die fettige und trockene Partien gleichermaßen pflegt.
Hier muss entweder mit zwei Produkten gearbeitet werden oder einfach nur die
richtige Dosierung gefunden werden.
Danke für den Tipp! Ich brauche die ultimative Augencreme gegen dunkle Augenringe. Wenn Du eine Empfehlung hast, dann bitte her damit. ;)
AntwortenLöschenOhhh, da habe ich erst mal eine schlechte Nachricht: Cremes können generell leider keine Augenringe wegzaubern. Natürlich gibt es heute von fast jeder Firma spezielle Augencremes, die die Mikrozirkulation anregen und gegen dunkle Schatten wirken sollen (z.B. "Génifique Yeux" von Lancôme). Aber auch da darf man keine Wunder erwarten. Einen optischen Effekt bringen leicht getönte Augencremes, die zudem noch aufhellend wirken ("Even Better Eyes Dark Circle Corrector" von Clinique). Probier's doch mal aus ;-)
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