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Samstag, 4. Februar 2012

Die Angst vor dem weißen Blatt

Alle haben mit Ängsten zu kämpfen! Die einen fürchten sich vor Spinnen, andere vor hohen Brücken oder engen Fahrstühlen. Nachdem ich 'Psycho' gesehen hatte, konnte ich mindestens drei Tage lang nicht duschen, und nach 'The Ring' war ich zumindest skeptisch, den Fernseher einzuschalten. Allerdings habe ich vor allem mit einer noch viel spezielleren Angst zu kämpfen, die wahrscheinlich hauptsächlich bei der schreibenden Zunft vertreten ist: Der Angst vor dem weißen Blatt! Früher war es das unbeschriebene Blatt Papier, heute nennt es sich 'Word-Dokument'.


Dieser grelle, weiße Hintergrund überfordert mich schlichtweg, denn er will mit Sinnhaftem, Informativem oder zumindest Unterhaltsamem gefüllt werden. Und da geht's mir wie der ambitionierten Songwriterin Violet in Coyote Ugly, die papalysiert vor ihrem Mikrophon steht und lediglich vor ein paar leblosen Pappkameraden den ersten Ton herausbringen kann. Was ich anhand dieser zugegeben sehr freien Assoziationskette erklären möchte, ist die Panik eines Autors vor dem ersten Satz. Denn dieser entscheidet schließlich, wo es inhaltlich lang gehen soll und muss darüber hinaus noch die Aufgabe erfüllen, dem Leser 'Lust auf mehr' zu machen, ihn direkt zu fesseln und zum Weiterlesen zu animieren.

"Es war mal eine Prostituierte namens Maria."
 => Sex sells! Guter Einstieg, denn natürlich möchte jeder etwas Abgründiges aus Marias Leben erfahren.


"58,6 kg (schlittere mitten auf der Fettspur); Lover:1 (hurra!); Sex: 3-mal (hurra!); Kalorien: 2.100..."
 => Hier kommt sie, die Anti-Heldin, die mit viel Selbstironie durch die Fettnäpfchen ihres Lebens stapft und uns daran teilhaben lässt. Überflüssige Pfunde und die Suche nach gutem Sex- da erkennen wir uns doch wieder.


"Im 18. Jahrhundert lebte in Frankreich ein Mann, der zu den genialsten und abscheulichsten Gestalten dieser (..) Epoche gehörte."
=> Ein Blick in die grausamen Abgründe der menschlichen Seele. Das weckt Abscheu und Neugier zugleich, und natürlich siegt in der Regel das Letztere. 


Das Verblüffende an der ganzen Sache ist, sobald man den ersten Satz mühsam zusammengebastelt hat, ist die erste Blockade auf einmal wie weggezaubert, und der Rest schreibt sich scheinbar wie von selbst. Allerdings verselbständigt sich nicht allzu selten der Verlauf meiner Texte so entschieden, dass sich etwas ganz Anderes und Neues daraus ergibt. Das mag zwar spannend sein- vor allem für mich- ist aber leider nicht immer zielführend. 

Hier kommen mir die in der Regel kürzer gehaltenen Blog-Texte zu Gute, denn da bin ich angehalten, mich auf den roten Faden (Fashion Week, ein neuer Nagellack oder die neueste Designer-Kollaboration mit H&M) zu konzentrieren. 'Blogging als Schreibschule', ich finde das einen sehr interessanten Ansatz, den man weiterverfolgen sollte.

Zu guter Letzt kommt noch der Abschlusssatz, der ähnliche Tücken wie der Einstieg bereit hält, denn immerhin setzt er den finalen Rahmen um das Textdokument: Ängste sind da, um sie zu überwinden. Aber sie können auch gezielt dafür eingesetzt werden, die eigenen Aufmerksamkeit zu schärfen!

(Bilder: amazon.de)

6 Kommentare:

  1. diese "Wundercreme" hab ich aus eienr Apotheke aus meiner Heimat bekommen. Ich hatte vor hier in Österreich in der Apotheke nachzufragen ob sie eine vergleichbare Creme haben - meistens heißen sie einfach nur anders, haben aber dieselben Inhaltsstoffe.
    wenn ich mehr weiß, berichte ich darüber ;)

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  2. Dein Blog gefällt mir wirklich total gut. (:
    Würde mich über ein Vorbeischauen freuen.♥
    und kurze Frage: Wie gefällt dir speziell mein jüngst gepostetes Foto?
    ♡ xoxo
    wieczorama Fotoblog

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  3. das passiert mir oft...mein weisses blatt heisst windows live writer, denn da entstehen meine blogbeiträge

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  4. japps, ich verstehe das voll und ganz - weisst du, was grad mein problem ist? ich muss noch eine reflexionsarbeit für die uni schreibe und die seiten wollen sich nicht füllen....zum schreien ist das!

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