"Ich lasse mir nicht alles gefallen"
Sie wurde von der
Glamour unter
die „Top 100 Frauen“ gewählt und lief mit bei der New York Fashion Week.
Mandy Bork verlor in der vierten Staffel von
GNTM nur knapp gegen Sara
Nuru. Ganz ohne Allüren kämpfte sich die Frohnatur ins Finale der
beliebten Model-Show und bezauberte mit einem Hauch Schüchternheit und
erfrischender Natürlichkeit.
Als
Laufsteg-Queen der Staffel hatte es die mittlerweile 22-Jährige
Westfälin nicht schwer, sich eine eigene Model-Karriere aufzubauen. Sie machte Shootings für die
"Madame", die
"Cosmopolitan" und die englische Ausgabe der
"Women's Health". Und sie lief auf
der diesjährigen Berliner Fashion Week neben ihren
GNTM-Kolleginnen Marie Nasemann, Ira Meindl, Rebecca Mir und Luisa
Hartema auf einigen Schauen mit. Und es stehen noch weitere interessante
Shootings für dieses Jahr an, auf die sich die hübsche Blondine freut.
Ich habe Sie zu ihrem Traumberuf Model befragt und dabei viele interessante Dinge über die Branche erfahren. Viel Spaß beim Interview!
|
Mandy, fotografiert von Wanda Badwal |
Coquette's Style: Traumberuf Model, trifft das bei Dir zu?
Mandy Bork: Oh ja! Damals habe ich Claudia Schiffer und die anderen Topmodels verfolgt und dachte mir: "So etwas will ich auch mal machen!". Bestimmt war es bei mir wie bei fast jedem anderen Mädchen auch. Ich fand es einfach toll, wie schön die Models immer aussahen. Später hat es mich dann fasziniert, immer wieder in andere Rollen schlüpfen zu können.
Coquette's Style: Was hast Du dafür getan, um diesen beruflichen Traum zu verwirklichen?
Mandy Bork: Vor GNTM habe ich eigentlich nichts getan, weil ich nicht wußte, wie ich die Sache überhaupt angehen soll. Ich war ja auch noch sehr jung und stand gerade vor dem Abitur. Bei GNTM habe ich dann aber schon erkannt, dass das mein Sprungbrett in die Modelwelt sein kann. Also habe ich mich erst mal von der Schule beurlauben lassen und Vollgas gegeben, mich durch diverse Castings gekämpft und viele Kontakte geknüpft. Bei jedem Job bin ich so professionell wie möglich aufgetreten, damit ich wieder gebucht werde. Die Show ist ein toller Start, allerdings kommt es danach darauf an, was man selber aus seiner "Karriere" macht.
Coquette's Style: Ist Heidi Klum ein Vorbild für Dich? Und konntest Du Dir hinter den Kulissen Tipps von ihr holen?
Mandy Bork: Ein richtiges Vorbild habe ich eigentlich nicht, aber natürlich gibt es viele Menschen, die ich bewundere. Da gehört auch Heidi mit dazu, denn sie ist eine richtige Power-Frau. Bemerkenswert, wie sie den stressigen Fulltime Job und ihre Familie unter einen Hut bekommt. Heidi hat uns immer ermutigt, für unsere Karriere zu kämpfen. Sie wollte bei uns Mädchen den Willen und "Biss" sehen. Aber sie hat uns auch eingeschärft, dass wir nicht alles mit uns machen lassen sollen. Ich finde, das ist ein toller Rat, der mir auch später sehr weitergeholfen hat.
|
Mandy, fotografiert von Mierswa & Kluska für die "Madame" |
Coquette's Style: Was reizt dich am Meisten am Modeln?
Mandy Bork: Es ist natürlich toll, immer schöne Kleider anzuhaben und perfekt geschminkt zu werden. Oft bin ich überrascht, wie anders ich aussehen kann. Ich liebe die Abwechslung, die der Job mit sich bringt, die vielen Reisen. Jeden Tag am Schreibtisch zu sitzen und immer die gleiche Arbeit zu machen- das wäre nichts für mich. Außerdem habe ich so viele Menschen kennengelernt, die ich ohne das Modeln nie getroffen hätte. Und das sind ganz wunderbare Menschen, auf die ich nicht mehr verzichten will.
Coquette's Style: Welche Eigenschaften muss man mitbringen, wenn man sich im Model-Business etablieren möchte. Und hast Du Dich durch Deinen Job verändert?
Mandy Bork: Ich habe mich auf jeden Fall verändert und bin viel stärker und selbstbewußter geworden. Früher habe ich mich durch Kritik schnell verunsichern lassen. Ich wollte, dass alle mich mögen und toll finden. Heute bin ich nicht mehr so, obwohl ich in einem eher oberflächlichen Beruf arbeite, in dem es viel um Äußerlichkeiten geht. Ich bin mit mir im Reinen, kenne meine Stärken und Schwächen und bin rundum glücklich mit meinem Leben. Als Model muß man hart im Nehmen sein und darf nicht alles an sich herankommen lassen, denn man bekommt natürlich auch oft Kritik. Außerdem braucht man viel Durchhaltevermögen und muß immer professionell sein und am Besten 110 Prozent geben.
Coquette's Style: Wie lebst Du mit dem Druck immer schön und schlank sein zu müssen?
Mandy Bork: Wenn ich auf Castings gehe, zum Beispiel in Paris oder Mailand, sind da oft an die hundert Mädchen, und eine ist schöner als die andere. Natürlich vergleicht man sich auch mit den anderen und denkt, dass alle größer, schlanker oder hübscher sind. Aber manchmal mag ich diesen Konkurrenzdruck auch. Wenn ich ankomme und denke, dass ich überhaupt keine Chance habe, und dann bekomme ich den Job doch- das ist super! Generell lasse ich mich nicht verrückt machen. Es ist auch schon passiert, dass ein Designer zu mir meinte, ich solle erst mal zwei Kilo abnehmen. Da bedanke ich mich dann freundlich und gehe. Ich bin, wie ich bin. Entweder man mag mich so, oder eben nicht.
|
Mandy, fotografiert von Kirsten Becken |
Coquette's Style: Magersüchtige junge Frauen, die auf wilden Party's in Strömen Champagner schlürfen und mit Rockstars abstürzen... sieht so das Leben eines Models aus?
Mandy Bork: Also bei mir ist es definitiv nicht so. Zum Thema Ausgehen: Ich habe zwei Monate in New York gelebt und war in dieser Zeit gerade einmal auf einer Party. Nach einer anstrengenden Woche bin ich viel zu müde, um noch feiern zu gehen. Vielleicht gibt es einige Models, die da anders sind. Aber diesen Lifestyle haben ja auch andere, über die dann nicht geredet wird. Dieses ewige Schubladen-Denken macht mich verrückt. Es ist auch nicht jede Frau gleich magersüchtig, nur weil sie dünn ist. Ich habe bereits mit so vielen Models zusammengewohnt, und bis auf ein Mädchen hat keine eine Diät gehalten. Viele haben einfach die Veranlagung dünn zu sein, die meisten essen aber einfach gesund, aber im normalen Maß. Wenn man ständig hungern würde, hätte man gar nicht die Power für diesen anstrengenden Job.
Coquette's Style: Verrätst Du mir, was Deine liebsten Beauty-Produkte sind?
Mandy Bork: Ich liebe die
"Eight Hour Creme" von Elisabeth Arden. Sie ist ein echter Geheimtipp bei trockenen Lippen, fliegenden Haaren und spröder Haut. Ich benutze sie sogar als Highlighter auf den Wangen. Das
Wimpernserum von Revitalash macht unglaublich lange und volle Wimpern. Das ist bei mir besonders wichtig, weil die feinen Härchen durch das viele Schminken und Abschminken schon sehr leiden. Und außerdem vewende ich immer
Bronzer von Benefit. Der macht sofort frisch, und man sieht viel wacher aus.
|
Mandy, fotografiert von Sebastian Lang |
Coquette's Style: Was macht Mandy in 10 Jahren?
Mandy Bork: Oh, dann bin ich schon 32!! Da sehe ich mich mit zwei Kindern, Mann und Hund in einem kleinen schönen Haus. Den Mann dazu gibt es bereits. Familie ist mir sehr wichtig. Aber natürlich will ich auch in meinem Job weiter voran kommen und noch viele tolle Jobs machen. Vielleicht mache ich ja irgendwann auch mal eine eigene Modelagentur auf.
Coquette's Style: Hast Du zum Schluss noch ein Rat an alle jungen Mädchen, die Model werden wollen?
Mandy Bork: Bleibt stark, und kämpft für Euren Traum! Aber lasst Euch nicht kaputt machen. Modeln ist ein toller Beruf, aber er hat auch seine Schattenseiten. Ihr müsst Euch darüber klar sein, dass ihr oft mit Heimweh in fremden Hotelzimmern sitzen werdet. Und es ist vieles sehr oberflächlich. Aber trotzdem ist es ein spannender und aufregender Job, und ich bin sehr froh, dass ich diesen Weg eingeschlagen habe.
Vielen Dank für das tolle Interview, liebe Mandy!