Ostern ist ein Fest der großen Erwartungen! Und nur Wenige denken dabei an die Auferstehung des Gottessohnes. Ich verbinde das Osterfest beispielsweise mit ganz banalen Alltagsszenen einer bilderbuchhaften Familien-Idylle: Das üppige Frühstück im Garten, natürlich mit vielen bunt gefärbten Eiern, die idealerweise noch kurz zuvor in fiebrigem Eifer gesucht wurden, ein frisch gebackener Hefezopf, spielende Kinder in hübschen Sonntagskleidchen. Ostern, das Fest vollkommener Harmonie?
Mehr Frieden und Stabilität wünschte sich der Papst bei der diesjährigen Ostermesse. Und, ganz ehrlich, meine Sehnsüchte als normaler Weltenbürger sind viel schlichter, gehen aber immerhin über das oft halbherzige Mantra 'Jeden Tag eine gute Tat' hinaus.
Für mich fängt Frieden und Harmonie nämlich erst mal bei einem selbst an- ganz für sich sein und in sich und mit selber zufrieden sein, das ist der entscheidende kleine Beitrag des Einzelnen für eine ganz große Sache: Den Weltfrieden! Oft belächelt und niemals erreicht, und zwar ganz einfach deshalb, weil kaum ein Mensch mit sich selbst im Einklang ist. Es wir verglichen, gezweifelt, beneidet, in der Konsequenz dann gemobbt, gelogen, betrogen oder zerstört (sich selbst oder andere).
Nun lautet meine Mission natürlich nicht, die Welt zu retten. Schon gar nicht an Ostern, denn die ganzen Schoko-Hasen und Cholesterin-Bömbchen, auch Ostereier genannt, müssen erst mal in aller Ruhe verdaut werden, und da bleibt wenig Energie für sinnvollere Dinge.
Aber zumindest wäre Ostern (eigentlich aber auch jeder andere Tag) doch mal eine gute Gelegenheit, über sich selber und seinen Stand im Leben nachzudenken. Und da die Osterzeit ja gute 50 Tage, also bis Pfingsten, dauert, darf man sich dabei auch viel Zeit lassen.
Was dabei zählt, ist erst mal die eigene Freude am Leben und die Kunst, mit sich selber im Einklang zu sein. Hier geht es nicht darum, Perfektion zu erlangen, denn diese wäre zu vollkommen, um menschlich zu sein. Aber ein paar Schritte in diese Richtung in Angriff zu nehmen ist schon mal ein guter Anfang!
Was hindert und daran, uns selber anzunehmen, wie wir sind, und was fehlt uns zu unserem Lebensglück? Der gängige Frühjahrsputz darf hier auch mal wörtlich genommen werden: Alles, was belastet, wird einfach gnadenlos ausgemistet. Nicht immer einfach, aber auf jeden Fall befreiend!
Und mit einem Stückchen mehr Selbstbewußtsein und Lebensfreude ist die gerade zu Ostern angestrebte Harmonie doch schon gar nicht mehr so weit entfernt.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen FROHE OSTERN!
(Bildquelle: impressionen.de)